Mein Ziel beim Investieren?
Ja bevor ich die Frage was nun mein Ziel beim Investieren ist beantworten kann, muss ich wohl etwas weiter ausholen. Hat ja nur fast 3 Jahre gedauert, dies zu definieren.
Twitter hat auch sein gutes!
Mir ist so eben aufgefallen das der letzte Blogbeitrag nun doch ein paar Monate zurück liegt. Keine Sorge, mit der Gesundheit ging es nicht weiter Bergab, und das Handtuch an der Börse habe ich ebenfalls nicht geworfen.
Das ich das einmal sagen würde, hätte ich vor einem Jahr zum Beispiel selbst nicht geglaubt. Lange habe ich mir mit Twitter schwer getan und dennoch meinen kleinen Platz oder wie man es nennt meine Bubble gefunden. Eigentlich ist es aber wie mit allen Sozialen Medien. Man muss der Sache eine Chance geben, sich nicht zu sehr reinsteigern, und vielleicht auch selbst mal zurücknehmen und einfach nichts zu gewissen Themen sagen. Dann klappt das ganz gut.
Die letzten Monate war ich, sofern es die Zeit erlaubt hat, mehr auf Twitter unterwegs als zum Beispiel auf meinem Youtube Kanal. Dieser Blog hier wurde von mir zwar nicht eingestellt, dennoch fehlte es zu einem an Themen, zu anderem auch an Zeit.
Als doch recht Emotionaler Mensch, möchte ich auch nicht nur den super Tollen Klicks geschuldet 0815 Beiträge verfassen. Aber ich merke jetzt zum Beispiel gerade, wie mir dieses einfach „von der Seele“ schreiben gefehlt hat. Immer noch ist es ein persönlicher Blog, wie mein Kanal bei Youtube auch. Auch weiterhin liegt der Fokus auf meinen Gedanken, und auf meinem Weg beim Investieren, als darauf die nächstes Sparrate über Affiliate Marketing zu finanzieren.
So ist aus einem heutigem Tweet von mir, die Frage aufgegriffen worden, was eigentlich mein Ziel mit dem Depot ist. Und genau das war für mich Lange doch eher Schwierig zu definieren, und umso mehr ist es dann auch für außenstehende schwer so manche meiner Entscheidungen nachzuvollziehen.
Von daher Zeit, hier diesen Blog wieder mit Leben zu füllen, und gleichzeitig dieses Thema aufzugreifen.
Wenn ein Schlosser an die Börse geht!
Geschäftsberichte lesen? Und was ist dieses Verdammte FCF?. Und um den DAX dreht sich doch sowieso alles. Ehrlich. Bis 2019 habe ich mir darüber nie Gedanken gemacht. Die Hausbank war der Safe, und wäre 2016 nicht der Schicksalsschlag gekommen, wäre dies wohl immer noch so. Ging mir ja auch gut. Beruflich hat es was Job und Arbeitgeber betrifft immer gepasst. Einkommen war vernünftig. Und auf großem Fuß habe ich, mittlerweile wir, auch nicht gelebt.
2015 meine heutige Frau kennengelernt, und diese 2018 geheiratet. Mir viel es schon immer schwer Dinge aus der Hand zu geben oder Hilfe anzunehmen, dennoch hat sich 2016 dann alles geändert. Die MS Diagnose.
Der Rückhalt meines Arbeitgebers war immer da, dennoch wurde ich mal eben aus dem Leben gerissen. Oftmals war ich ungerecht und hart, nicht nur mir gegenüber, sondern auch gegenüber meinem Umfeld. Es dauerte über 2 Jahre, bis ich wirklich Akzeptiert habe, das mein künftiges Leben sich ändern wird, und ich auch nur begrenzt Einfluss darauf habe.
Ohne nun tiefer auf das Thema MS einzugehen, Quellen gibt es genug, nur ein paar kurze Worte dazu. Es gibt gute Tage, und schlechte Tage. MS sieht man einem betroffenen nicht an. Heute kann man gefühlt Bäume ausreißen, an anderen Tagen kommt man keine Treppe mehr rauf. Oder das mit dem laufen klappt, und der Schub drückt sich in der Form aus, das der Körper übersät ist mit Schwellungen. Es ist schwer zu beschreiben.
Und wie man so schön sagt. Mitleid bekommt man geschenkt und das brauche ich nicht. Von daher mache ich zwar kein Geheimnis aus meiner Erkrankung und habe sie auch akzeptiert. Bedeutet aber nicht das ich mich ihr geschlagen geben muss. Und da mich diese Krankheit sowieso jeden Tag beschäftigt, muss und soll sie auch nicht der Fokus auf diesem Blog sein.
Also zurück zur Börse und dem Thema Zielsetzung.
Was will ich eigentlich?
Ja, und ich glaube jeder steht am Anfang vor dieser Frage. Und gerade wenn man vorher noch nie selbst was mit dem Thema Börse zu tun hatte, ist diese Frage auch nicht so einfach zu beantworten. Natürlich hatte ich in der Vergangenheit auch einen klassischen Bausparer. Natürlich hatte ich ein super Fond Produkt von der Hausbank mit dem roten Punkt. Aber wenn ich ehrlich bin, habe ich mir nie Gedanken darum gemacht, was in diesem Fond überhaupt passiert. Aber wenn meine Diagnose etwas gutes hatte, war es die Frage wie es weit geht, wenn ich zum Beispiel nicht mehr aktiv am Arbeitsleben teilnehmen kann.
Ich lebe und ich liebe meine Arbeit. Und mir ist es wichtig, diese so lange wie möglich auch auszuführen. Meine Treue zum Unternehmen (seit 1993), hat sich auch nach der Diagnose ausgezahlt. Rentenlücke wird es keine geben, Schulden sind keine Vorhanden also worauf Sparen?
Bis zur Diagnose bin ich gerne gereist, habe Festivals besucht. Und zu einem gutem Essen nicht nein gesagt. Schon früh lernte ich, das der Kühlschrank immer voll sein muss, und die Nebenkosten als erstes erledigt werden müssen. Ein Auto ist für mich ein Gebrauchsgegenstand der mich von A nach B bringt. Wie bereits erwähnt, benötigte ich noch nie den großen Luxus um glücklich zu sein. Letzteres gibt es sowieso nicht für Geld.
Wie wohl viele habe ich also erst einmal mit dem Klassischen 70/30 angefangen. MSCI World und den Emerging Markets, und ab ging die Post. Angefixt durch die ersten Bücher vom Finanzwesir, Christian W. Röhl und Gerd Kommer, habe ich auch die Basic was TER oder den Unterschied zwischen Thesaurierend und Ausschüttend verstanden. Irgendwann kam dann noch die TD, also die Tracking Difference dazu.
Da ich viele Hobbys einstellen musste, wurde recht schnell mein Depot, und das Thema Börse zu meinem Hobby. Das ist auch bis heute so geblieben. Also wie ist das nun mit dem Ziel, und wo ich mit dem Depot hin will?
Drei Jahre hat es gedauert!
70/30 gibt es nicht mehr, und seit Januar 2022 liegt der Fokus auf Dividenden und dem generieren von Cashflow. Und nein, das Geld wird derzeit noch nicht benötigt. Die Sparrate wurde über die letzten 3 Jahre immer weiter verbessert, und so werden neben dieser auch die Dividenden reinvestiert. Folglich wächst der Dividenden Schneeball auch etwas schneller.
Aber wenn ich das Geld nicht brauche, wieso nicht gleich in Thesaurierende Produkte? Und wieso nicht einfach in ETFs. Für mich ist es einfach die Entscheidungsfreiheit, was ich mit dem Geld tun möchte, und worin es reinvestiert wird.
Ich habe die letzten 3 Jahre mir vieles angeschaut, ausprobiert und auch viel über mich selbst lernen dürfen. Ich bin ehrlich. Einen Geschäftsbericht lesen, das war am Anfang für mich echt schwer. Muss ich mich dafür schämen. Ich denke nein. Und ich bin überzeugt, das es vielen so gegangen ist.
Während andere morgens die Zeitung lesen, macht es mir heute Spaß Unternehmen anzuschauen, oder eben Geschäftsberichte zu lesen. Aber das alles war ein Prozess. Da geht es mir auch nicht darum die nächste Tesla oder Amazon zu finden. Aber nehmen wir mal als Beispiel die Marubeni Corporation aus Japan, die hätte ich wohl nie kennengelernt. Generell ist in den 3 Jahren vieles passiert, dazu aber später mehr.
Heute ist es so, das für mich klar definiert ist das 17.500€ jährlich ins Depot fließen, und eben genau dieser Betrag irgendwann innerhalb eines Jahres nochmal als Dividende erwirtschaftet werden soll. Hier geht es nicht um das Verkonsumieren, sondern dem schaffen von Sicherheit. Glück kann man mit Geld nicht kaufen, aber Geld bietet eben eine Sicherheit. Natürlich gibt es bei uns auch den Notgroschen, der mit dem Depot nichts zu tun hat. Und auch dieser wurde, nach der Diagnose angepasst. Ein Jahr überleben, kein Problem.
Jedenfalls komme ich diesem Ziel mit jedem Jahr und jeder Sparplanausführung ein Stück näher wie man sieht.
Wie erwähnt leben wir nicht auf großem Fuß, dennoch sind wir keine Frugalisten. Zum Sklaven machen des eigenen Depots, nein Danke. Und Schlaflose Nächte, wenn es Börsenjahre gibt wie 2022 schon zweimal nicht.
Ich will es etwas abkürzen. Es war und ist mir immer wichtig gewesen, einen gewissen Lebensstandart den wir uns aufgebaut haben zu halten, auch wenn es irgendwann mit der Gesundheit noch weiter bergab geht. Und das wird leider irgendwann der Fall. Und gleichzeitig das Depot eben dieses Plus an Sicherheit ist.
Auch was nach meiner Zeit mit dem Depot passiert steht schon fest. Meine Frau hat einen Sohn mit in die Ehe gebracht, und dieser wird irgendwann eben dieses Erben. Was er dann damit tun wird, liegt nicht in unseren Händen. Dennoch schaue ich schon jetzt, das auch er lernt was FCF oder die TER bei einem ETF ist. *Scherz*
Und ja das ist das Ziel. Und natürlich gibt es auch kleine Zwischenziele, die auch wichtig sind. So werden nun im Dezember erstmalig die 1000,00€ an Dividenden innerhalb eines Jahres erreicht. Dies hätte ich zum Beispiel vor 3 Jahre nicht für möglich gehalten.
Immer wieder aufstehen!
Immer einmal mehr aufstehen, als man hingefallen ist. Das war schon immer mein Motto. Durch das Visualisieren meiner Ziele in Excel und Portfolio Performance, sehe ich das es immer weiter voran geht. Mit jedem erreichtem Meilenstein, bleibt die Motivation auch in schweren Jahren wie nun 2022 am Ball zu bleiben.
Natürlich kann man aus dem Investieren auch eine Raketenwissenschaft machen. Aber mit dem verinnerlichen der Basics, und ohne Gier, sind für mich heute die wichtigsten Dinge. Geduld, Disziplin und weiter an den Zielen arbeiten. Daher ist es wichtig, diese klar zu definieren damit man diese auch erreichen kann. Und nun zum Ende ein paar abschließende Worte.
Danke an die #fintwit und viele weitere!
Ich hatte es ja bereits geschrieben. Neben diesem Ding welches sich Börse nennt, sind viele schöne Sachen nebenher entstanden. Viele Kontakte gäbe es nicht. Viele Menschen hätte ich wohl nicht kennengelernt. Ich lerne täglich dazu, und vor allem lernt man voneinander.
Es ist nicht die Aufgabe von anderen mir zu sagen, welche Aktie oder welchen ETF ich kaufen soll, sondern das Teilen und der Austausch vom Gemeinsamen Mindset. Wenn ich ein Unternehmen finde welche mich interessiert, teile ich das hin und wieder mal. Kennen andere das Unternehmen? Wissen sie bereits mehr wie ich darüber?.
Am Ende wird aber keiner sagen, kaufe oder kaufe nicht. Und das ist auch gut so.
Wenn man Gewisse Themen bei Twitter einfach ausblendet, kann es auch mehr als angenehm sein. Und wenn ich sehe, wie viele Menschen aus #fintwit einfach ihre Erfahrung oder ihr Wissen teilen, sollte man auch Danke sagen. Es ist nicht selbstverständlich, und so toxisch die Welt leider geworden ist, auch wichtig sich mal eine Auszeit zu nehmen.
Sonntags setzen sich Menschen wie der Boersenhaendler hin, und halten einen Börsenspace ab. Woche für Woche, Monat für Monat. Kostenlos. Nur ich muss den Hintern heben, und dem Space beitreten. Nicht immer sind Themen dabei für mich. Darum geht es aber auch nicht. Dennoch lernt man auch so wichtige Dinge was zum Beispiel der Döner Indikator ist. 😉
Wie in einer guten Ehe kracht es aber auch mal. Hallo Kieler Aktionär und Danke für die geilen Rezepte! Dennoch findet man immer wieder zusammen. Am Ende ist es auch einfach der Respekt unterschiedliche Meinungen zu akzeptieren.
Auch möchte ich hier wieder die zwei Blogs nennen, die ich nach wie vor verfolge weil sie einfach kostenlos ihr Mindset teilen.
- Christian mit seinem Blog Bergfahrten
- Matthias mit seinem Blog getmad
Und da ich sowieso einige vergessen würde. Danke an alle innerhalb der #fintwit und alle Blogger die kostenlos ihr Wissen und Mindset teilen. Manche Falle wäre mir wohl ohne Euch nicht erspart geblieben!
Danke das ich ein Teil davon sein darf.
Ich werde dieser Tage, einen weiteren Beitrag verfassen zum Thema Depot Umbau dieses Jahr, und wieso alle Kryptowährungen verkauft wurden. Es ist doch einiges liegen geblieben hier auf dem Blog.
Dafür Entschuldigung, und es geht nun wieder wie gewohnt weiter!
6 Kommentare zu “Mein Ziel beim Investieren?”
Danke für diese Offenheit und diesen sehr privaten Beitrag!
Danke Matthias, ich denke so lässt sich manche Entscheidungen auch besser nachvollziehen. Ich kann dieses Danke immer nur wieder an Dich oder auch Christian (Bergfahrten) zurück geben. Es sind oftmals Eure Gedankengänge und natürlich auch Eure Erfahrung, die Sicherlich schon dafür gesorgt haben das ich manchen Stolperstein nicht mitgenommen habe. Am Ende sind es aber auch die Fehler, aus denen man am meisten lernen kann, und Du habe ich in der Vergangenheit gemacht, und einige werden auch dazu kommen. Ich Wünsche Dir nur das Beste, und dies nicht nur aufs Depot oder die Börse betrachtet.
Danke mein Lieber. Schöner Beitrag und ich fühle praktisch wie es dir gut tut, diesen zu schreiben. Wir lesen uns ;-).
Gruß
Danke Dir! Und auch für Dich nur die Besten Wünsche!. Wir lesen uns hier, Twitter oder auf Deinem Youtube Kanal.
Hallo Gulduka,
ich bin erst eben durch den Post vom Matthias auf Deinen Blog aufmerksam geworden.
Vielen Dank für die offenen Worte. Mit deinem Mindset kann ich mich sehr gut identifizieren.
Wünsche Dir und Deiner Familie viel Kraft um einfach das Beste aus allem zu machen.
Hau rein!
Vielen Dank.
Ich denke halt, und das ist meine Überzeugung schon immer gewesen. Jeder bekommt zum Start ein paar Karten in die Wiege gelegt. Der eine bekommt ein besseres Blatt, der andere ein weniger Gutes. Dennoch hat man die gleiche Chance, da es einfach darauf ankommt wie man seine Karten ausspielt.
Ich bin zufrieden wie ich heute mit allem Umgehe. Es ist nicht immer perfekt. Aber bei wem ist das schon so. Dennoch ist und war Aufgeben nie eine Option, und dies behalte ich auch bei.
Ich Wünsche Dir ebenfalls alles Gute!
Roger
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