ChatGPT, der bessere Anleger?
Schon einige Monate nun beschäftige ich mich mit ChatGPT, auch in der Plus-Version. Bei vielen Dingen konnte ich mir einiges an Arbeit schon erleichtern und viel Zeit sparen. Eine Idee ließ mich aber nicht mehr los.
ChatGPT ist auch nur ein „Mensch“
Ja, das hört sich vielleicht etwas merkwürdig an. Aber die Antworten, die man von ChatGPT bekommt, sind nur so gut wie die Fragen, die man auch stellt. Je detailreicher die Fragen gestellt werden, desto besser sind die Antworten.
Die Datenbank und das Wissen von ChatGPT sind riesig und wächst kontinuierlich weiter. Umgekehrt ist es eine Maschine und eben kein Mensch. 0 und 1 ist das, was es kennt, und mit dem gearbeitet wird, ein wenig vereinfacht ausgedrückt.
Nachdem ich indessen in den letzten Monaten viel mit ChatGPT gearbeitet habe und auch im Umgang damit sicherer wurde, stellte ich mir immer wieder eine Frage.
Ist ChatGPT der bessere Anleger? Kein Mensch, sondern eine Maschine. Keine Emotionen, keine Probleme mit Ankereffekten oder Ähnliches. Umgekehrt braucht aber auch ChatGPT klare Vorgaben, Regeln und Richtlinien, also Parameter, mit denen es arbeiten soll. Beziehungsweise, was die Kriterien zum Arbeiten sind.
Meine Arbeit mit ChatGPT beschränkte sich in den letzten Monaten auf Hilfe in Excel, Powerpoint, Videobearbeitung und einige weitere Dinge. Für die Börse oder diesen Blog habe ich es nicht verwendet. Gerade letzteres ist auch nicht angedacht. Stellenweise, wenn mal WordPress, also die Software hinter diesem Blog, mal wieder gemeckert hat, war jedoch ChatGPT immer wieder sehr hilfreich. Ich hätte manchmal wahrscheinlich Stunden gebraucht, um einen Fehler zu beheben. Weil ich eben kein Webentwickler bin, sondern immer noch Schlosser.😉

Ich bin auch davon überzeugt, dass sicherlich jemand das Ganze schon probiert hat oder am Probieren ist, oder sich vielleicht die gleiche Frage bereits einmal gestellt hat. Ich habe nicht danach recherchiert. Auch der Vergleich zu Robo-Advisorn schließt sich für mich aus, da auch diese nur so arbeiten, wie der Anbieter es vorgegeben hat.
Ist ChatGPT ein besserer Anleger?
Und genau das werde ich die nächsten 24 Monate oder auch vielleicht länger ausprobieren. Das Ganze dann hier auf dem Blog dokumentieren und sehen, wie es laufen wird. YouTube-Videos auf meinem YouTube-Kanal oder Ähnliches wird es dazu nicht geben, ebenso hat dieses Projekt keinen Einfluss auf mein eigentliches Depot.
In der Theorie hört sich manches gut, manches aber auch schlecht an. Erst in der Praxis, bzw. im Feldversuch, zeigen sich dann richtige Ergebnisse. Und natürlich könnte ich das Ganze auch in einem Demodepot ausprobieren, aber das wäre mir zu langweilig.
Die Rahmenbedingungen
Ziel:
- Monatliche 100,00 € in wachstumsstarke Einzelaktien investieren
- Entscheidungen zu kaufen, Halten oder Verkaufen werden jeweils am 20. oder 21. des Monats getroffen.
- Hohe Risikobereitschaft mit Fokus auf Wachstum
- Plattform / Broker: Consorsbank* (Werbelink)
Ziel:
- Jeden Monat 100,00 € investieren (als frisches Kapital).
- Entscheidungen basieren auf Marktanalyse und der aktuellen Portfolioentwicklung.
- Keine ETFs, nur Einzelaktien.
- Nach 24 Monaten wird entschieden, wie weiter verfahren wird.
- Wenn Verkäufe angewiesen werden, entscheidet auch, wie und worin reinvestiert wird.
Langfristiges Ziel:
- Aufbau eines wachstumsstarken Portfolios über 24 Monate.
- Flexibel bleiben und auf Markttrends und politische Ereignisse/Entwicklungen reagieren
Nach 24 Monaten sind 2400,00 € investiert, und mal schauen, wo das Depot dann steht. Natürlich habe ich ebenso in die Parameter von ChatGPT gepackt, dass sowohl DAX, S&P 500 oder Nasdaq100 übertroffen werden müssen.
Umgekehrt sind 2 Jahre natürlich ein sehr kurzer Horizont. Zwei Jahre vergehen wie im Flug, und so schnelllebig die Welt geworden ist, kann natürlich auch in 2 Jahren viel passieren und ein Bärenmarkt folgen. Wird interessant, wie ChatGPT damit umgehen wird. Oder ob ich auch einmal gesagt bekomme, in einem Monat keinen Kauf, Verkauf oder Ähnliches zu tätigen, und die neuen 100,00 € auf dem Verrechnungskonto zu parken.
Auch habe ich ChatGPT mit den Gebühren der Consorsbank gefüttert, und dass diese bei einem Verkauf berücksichtigt werden müssen. Die Antwort von ChatGPT war, dass dies selbstverständlich wäre, da Gebühren oftmals die Renditekiller sind.
Der Kauf findet im Übrigen immer am 23. eines Monats statt. Ist dieser ausgeführt, füttere ich ChatGPT mit den Daten, wie viele Bruchstücke es zum Beispiel bei einem Sparplan gab, und zu welchem Kurs gekauft wurde.
Stück für Stück wächst das Depot dann in ChatGPT, aber auch in Portfolio Performance wird das Ganze natürlich von mir dokumentiert. Und so sieht es dann für den 23.01.2025 und die erste Sparplanausführung aus. (Screenshot aus ChatGPT)
Nvidia habe ich zwar in meinem Hauptdepot ebenfalls, aber innerhalb der Consorsbank mit einem Unterdepot wird das sauber getrennt. So entsteht auch kein Durcheinander.
Ohnehin denke ich jetzt schon, dass dieses Projekt länger als zwei Jahre laufen wird.
Warum?
Nun, in den ersten Monaten wird es viel hoch- und heruntergehen, aussagekräftig wird da noch überhaupt nichts sein. In 2 Jahren vielleicht ein erstes Resümee, und dann sehen, ob ich es fortführen werde.
Ist so ein Versuch / Projekt überhaupt sinnvoll?
Tja, und genau darüber könnte man wahrscheinlich hervorragend streiten. Umgekehrt weiß niemand die Antwort, ohne es überhaupt selbst einmal versucht zu haben. Selbstverständlich könnte ich die 100,00 € auch in mein Hauptdepot stecken oder in mein Nebendepot mit Bitcoin. Aber das möchte ich nicht.
Auch geht es nicht darum, für diesen Blog Content zu generieren. Vielmehr darum, um weiter den Umgang und die Handhabung mit ChatGPT zu verbessern. Die letzten ca. 4 Wochen habe ich ChatGPT mit den Kriterien zur Aktienauswahl gefüttert. Auch, dass die Nachrichten zu Unternehmen in den Medien berücksichtigt werden. Hier kommt es aber natürlich auch darauf an, wie aktuell die Datenbank von ChatGPT ist. Wenn also heute etwas passiert, bedeutet dies nicht, dass ChatGPT es bereits weiß. Umgekehrt kann ChatGPT nach neuen Meldungen das Internet auch durchsuchen. Würde ja auch keinen Sinn machen, wenn ich eine Aktienanweisung bekomme, bei der demnächst ein StaRUG – Verfahren durchgeführt wird.
Auch wurde als Parameter hinterlegt, dass wenn eine Aktie um 60 % im Kurs gefallen ist, diese aus dem Depot zu entfernen ist. Jetzt kann man natürlich aufschreien, dies wäre zu spät. Hier habe ich aber die Punkte hohes Risiko, in Verbindung mit Wachstumstiteln berücksichtigt. Es braucht eben, weil ChatGPT eine Maschine ist, klare Vorgaben.
Ich bin jedenfalls gespannt, wie sich das Ganze entwickeln wird, und welche Unternehmen den Weg ins Depot finden werden. Natürlich werde ich den Anweisungen von ChatGPT Folge leisten, aber abseits dennoch mir eine unbekannte Firma näher durchleuchten. 😉
ChatGPT hat viele Für, aber auch Gegensprecher. Manchen macht der Einzug in den Alltag auch Angst. Ich kann das nachvollziehen, aber den Fortschritt, und als das sehe ich ihn, nicht aufhalten. Also ist es der bessere Weg, sich mit neuen Techniken zu beschäftigen. Viele kennen ja auch das Thema autonome Fahren, und wie das dann wirklich ist, wenn „irgendwann“, man zwar noch hinter dem Steuer sitzt, aber selbst nicht mehr fahren muss. Die Premiere wird bei mir bestimmt ein merkwürdiges Gefühl auslösen.
Fazit
Was mir, je mehr ich mit ChatGPT gearbeitet habe, aber bewusst wurde, die Möglichkeiten, die einem eröffnet werden. Aber das beste Werkzeug ist auch nur so gut, wie sein Benutzer. Immer noch kratze ich wohl nur an der Oberfläche an Möglichkeiten, die machbar sind.
Egal, wie es kommt, ich freue mich auf die nächsten 24 Monate und wie es sich, egal ob nun positiv oder negativ, entwickeln wird. Ebenso gibt es jeweils nach dem 23. dann immer hier ein Update und einen aktuellen Screenshot aus Portfolio Performance. Gegebenenfalls richte ich noch eine öffentliche Ansicht zu gegebener Zeit bei DivvyDiary ein, so wie es diese auch für mein Hauptdepot gibt. Siehe hier.
Und als Letztes ein wichtiger Hinweis!
Dieses Projekt ist absolut keine Empfehlung zum Handeln oder es mir gleichzutun. Auch werde ich die Parameter, mit denen ich ChatGPT gefüttert habe, hier nicht in Gänze teilen. Am Ende sind 2400,00 € nach zwei Jahren investiert, und im schlimmsten Fall nichts mehr davon da. Es macht mich nicht reicher oder ärmer, und ich sehe es sportlich. Ich werde am Ende aber auch aus diesem Projekt lernen. 😉
Natürlich werde ich immer, wie vorher bereits gesehen, immer einen Screenshot zeigen, mit der neuen Anweisung von ChatGPT und ggf. der Begründung. Aber auch dies ist keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf einer Aktie!
